Was sind vorzeitige Wehen und wann bieten sie berechtigten Anlass zur Sorge? Wie verhalte ich mich als Schwangere richtig? Wie kann ich ruhig bleiben und die Situation richtig einschätzen? Schadet unnötige Panik dem Kind oder kann man gar nicht vorsichtig genug sein?
In der Schwangerschaft stellt sich die werdende Mutter viele Fragen. Je näher der Geburtstermin heranrückt, desto natürlicher kreisen die Gedanken und auch Ängste mehr und mehr um das bevorstehende Ereignis. Diese Ängste und Sorgen sind ganz normal, jedoch kann man sie mindern, indem man sich gut informiert. Information trägt auch dazu bei, möglicherweise auftretende Unregelmäßigkeiten richtig einzuschätzen und sich entsprechend zu verhalten.
Eine Schwangerschaft dauert im Normalfall 40 Wochen, dann erfolgt eine spontane (natürliche) Geburt. Doch häufig und aus den verschiedensten Ursachen kann es auch vorkommen, dass ein Kind zu früh geboren wird. Liegt die Geburt mehr als drei Wochen vor dem errechneten Geburtstermin, so spricht man von einer Frühgeburt. Eine Geburt zum Beispiel eine Woche vor dem errechneten Geburtstermin ist also keine Frühgeburt und bietet nur wenig Anlass zur Besorgnis.
Etwa eine Woche bis 10 Tage vor der Geburt treten die so genannten Senkwehen auf. Dies sind leichtere, aber oft sehr gut spürbare bis schmerzhafte Wehen, die das Kind in die richtige Position für die Geburt bringen. Senkwehen sind normal und gehören zur Schwangerschaft dazu. Sind sie nicht von starken Schmerzen oder Blutungen begleitet, bieten sie keinen Grund zur Besorgnis.
Die vorzeitigen Wehen
Von vorzeitigen Wehen spricht man, wenn die Wehentätigkeit schon in einem früheren Stadium der Schwangerschaft auftritt. Dies kann jederzeit vorkommen und die verschiedensten Ursachen haben. Sehr häufig werden vorzeitige Wehen zum Beispiel durch zu große körperliche Belastung ausgelöst, wenn sich die Schwangere zuviel zumutet und ihre körperlichen Grenzen nicht erkennt oder erkennen will. In diesem Fall hilft Ruhe und Schonung und eine Anpassung an die besonderen Umstände meist ausreichend weiter, die vorzeitigen Wehen klingen dann von selbst wieder ab.
Vorzeitige Wehen können aber auch viele andere Gründe haben, die sich nicht in Selbstdiagnose entdecken oder gar behandeln lassen. Treten also vor dem eigentlichen Geburtstermin Wehen auf, sollte sich die Schwangere unbedingt in ärztliche Beobachtung begeben. Ein Besuch beim Gynäkologen kann ausreichend sein, manchmal wird aber auch ein Klinikaufenthalt notwendig. Wichtig ist es hierbei, die Ratschläge der Ärzte gut zu befolgen und ernst zu nehmen.
Frühgeburt oder Fehlgeburt
Frühzeitige Wehen können auch ein Anzeichen für eine drohende Frühgeburt oder Fehlgeburt sein. Heutzutage gibt es sehr viele medizinische Möglichkeiten, die ein Überleben auch von extrem früh geborenen Kindern ermöglichen. Deshalb ist es besonders wichtig, bei den ersten Anzeichen einer drohenden Frühgeburt sofort ein Krankenhaus aufzusuchen oder einen Krankenwagen zu rufen.