Um ungeborenes Leben zu schützen, müssen die zukünftigen Mütter schon während der Schwangerschaftszeit einiges beachten. Dies gilt vor allem für den Genuss von Alkohol und Zigaretten sowie den Einsatz von Medikamenten. In den folgenden Abschnitten lernen sie einiges über den richtigen Umgang damit.
Das erwartet Dich in diesem Artikel:
Wer Nachwuchs erwartet, kann sich sicher sein: das Leben wird erst einmal Kopf stehen. Ein Fakt, den werdende Eltern aber in der Regel sehr gerne in Kauf nehmen. Auch schon vor der Geburt ändert sich viel im Leben, in erster Linie bei der werdenden Mutter. Bist auch Du gerade schwanger und freust Dich schon auf Dein Baby? Dann hast auch Du bestimmt schon viele Veränderungen bemerkt.
In erster Linie ist eine Sache ganz besonders wichtig: Als schwangere Frau hast Du jetzt nicht mehr nur die Verantwortung für Dich, sondern auch für Dein noch ungeborenes Kind. Umso wichtiger, auf Deinen Lebenswandel und Deine Gesundheit zu achten. Denn das kommt auch dem Baby in Deinem Bauch zu Gute.
Ein wichtiger Punkt: der Konsum von Alkohol, Zigaretten, diverser Drogen und Medikamenten während der Schwangerschaft. Jeder weiß, Medikamente, Betäubungs- und Genussmittel können dem Baby im Bauch schaden. Viele aber glauben, hin und wieder ein Glas Alkohol oder auch mal eine Zigarette am Tag schaden nicht.
Experten aber sind sich weitgehend einig: nach Möglichkeit sollte während der Schwangerschaft komplett auf Alkohol, Drogen und Zigaretten verzichtet werden. Die Einnahme von Medikamenten sollte stets mit dem Arzt abgesprochen und von diesem auch kontrolliert werden. So kannst Du als zukünftige Mama sicher sein, Deinem Kind etwas Gutes zu tun.
Alkohol in der Schwangerschaft
Gerne trinken wir Erwachsene mal ein gutes Glas Wein, eine Flasche Bier oder auch mal einen leckeren Cocktail. Es schmeckt gut, macht Spaß und bringt gute Laune mit sich. Und natürlich spricht in der Regel auch nichts dagegen, sich ab und an mal ein Glas Alkohol zu genehmigen.
Fest aber steht auch, Alkohol ist ein nicht ganz so unbedenkliches Genussmittel, ein Zellgift, was dem Körper auch schaden kann. Der Alkoholkonsum in Maßen schadet dem gesunden Erwachsenen in der Regel nicht, bei einem ungeborenen Kind aber kann das schon anders aussehen.
Während der Schwangerschaft sind Mutter und Kind eng miteinander verbunden. Plazenta und Nabelschnur machen aus Mutter und Kind eine Einheit, die Kreisläufe sind quasi eins. Das bedeutet, was die Mutter zu sich nimmt, nimmt auch das Kind zu sich. Das gilt auch für jeden Schluck Alkohol.
Bedenke: Schon bei Kinderwunsch solltest Du wenn möglich auf Alkohol verzichten. Denn Alkohol kann die Fruchtbarkeit verringern, übrigens auch bei Männern. Gemeinsam enthaltsam sein fällt leichter, und ist gesund. So fällt es dann auch bei einer Schwangerschaft vielleicht nicht mehr all zu schwer, ganz auf dieses Genussmittel zu verzichten.
In nur sehr kurzer Zeit befindet sich Alkohol also nicht nur im Blut der Mutter, sondern auch im Blut des Babys. In der Regel hat das Baby dann den gleichen Alkoholspiegel wie die Mutter, mit dem Unterschied, dass der Organismus beim Baby deutlich schneller Schaden nehmen kann, und der Alkohol auch hier deutlich langsamer abgebaut wird.
Das Baby im Bauch befindet sich noch in der Entwicklung. Seine Organe sind noch nicht vollkommen ausgereift, so dass der Abbau des Alkohols deutlich länger braucht als bei einem Erwachsenen Menschen. Als Zellgift greift der Alkohol Organe und Nerven des Kindes an und kann diese auf Dauer schädigen. Eigentlich in Mamas Bauch gut geschützt, ist es so dem Alkohol zu 100 Prozent ausgeliefert.
Die Fakten sprechen für sich. Alkohol in der Schwangerschaft sollte nach Möglichkeit ein No-Go sein. Dir und Deinem Kind zuliebe.
Fetales Alkoholsyndrom
Jedes Glas Alkohol, das Du während der Schwangerschaft trinkst, erreicht auch Dein Kind im Bauch. Dabei kann ein einziges Glas Deinem Kind schon schaden. Leider ein schlimmer Fakt: der Konsum von Alkohol in der Schwangerschaft kann die Sterblichkeitsrate im Babyalter nicht unerheblich steigern.
Viele Kinder, deren Mutter während der Schwangerschaft ab und an mal ein Glas Alkohol getrunken hat, leiden nicht selten unter folgenden Problemen:
- das Wachstum kann verzögert sein
- die Babys sind nicht selten leichter als andere Kinder
- die Kinder haben häufiger Anpassungsstörungen
- es kann zu Lernbehinderungen und Entwicklungsverzögerungen kommen
Probleme, die sich in der Regel aber im Laufe der Zeit legen. Dann, wenn es wirklich nur ab und an etwas Alkohol war. Doch es wird deutlich, jeder Schluck kann schaden.
Leider aber gibt es auch Probleme, die das Kind ein Leben lang begleiten. Hier spricht man dann vom sogenannten Fetalen Alkoholsyndrom. Dieses betrifft die Kinder, die häufig bis sehr häufig Alkohol im Mutterleib ausgesetzt und ausgeliefert waren. Es ist die schlimmste Form der Schäden durch Alkohol am Kind.
Unter anderem können folgende Probleme und Erkrankungen auftreten:
- sehr geringes Geburtsgewicht
- die Kinder bleiben meist kleiner und leichter und sind anfälliger für Infektionen
- es kann zu körperlichen Missbildungen kommen, z.B. Nierenschäden oder Herzfehler
- bestimmte Körperteile können dauerhaft deformiert sein, z.B. Kopf oder Gesicht
- diverse Verhaltensstörungen, Lernbehinderungen, Entwicklungsstörungen
- verminderte Intelligenz und Konzentrationsschwäche
Diese Erkrankungen und Symptome verschwinden in der Regel nicht, das Kind trägt die Folgen ein Leben lang mit sich herum.
Egal ob nur ein Glas während der Schwangerschaft oder der regelmäßige Konsum, Alkohol schadet dem ungeborenen Kind. Umso wichtiger, dass Du nach Möglichkeit komplett auf Alkohol verzichtest.
Kleiner Tipp: Der Handel hält mittlerweile eine gute Auswahl alkoholfreier Varianten bereit. Egal ob Bier, Wein oder Sekt, wer nicht ganz auf den Geschmack verzichten will, kann zu besonderen Anlässen eventuell auf diese Varianten zurückgreifen. Aber auch gesunde Fruchtsäfte, Tees oder Wasser schmecken, erfrischen, löschen den Durst und können Spaß machen.
Rauchen in der Schwangerschaft
Klar, wer raucht, macht es meist gerne. Zigaretten werden ebenfalls als Genussmittel angesehen. Ob beim Feiern, beim Kaffee, nach dem Aufstehen oder nach dem Essen, Raucher greifen gerne zu ihrem geliebten Glimmstengel.
Dabei sind Zigaretten alles andere als gesund. Ein Fakt, den viele Raucher gerne ignorieren. Nikotin ist ein Nervengift, welches dem Körper extrem schaden kann. Jeder Erwachsene aber ist selbst für sich verantwortlich und kann selbst entscheiden, was er seinem Körper zumutet.
Anders aber ist es bei einem ungeborenen Baby. Raucht die Mutter, so hat das Baby keine Wahl, es ist dem Nikotin hilflos ausgeliefert. Und ja, das Nikotin erreicht das Baby. Ähnlich wie beim Alkohol spielt auch hier die Einheit zwischen Mutter und Kind eine Rolle. Eng verbunden, raucht das Kind jede Zigarette mit.
Zigaretten bringen viele Giftstoffe mit sich, die sich auch im Körper des ungeborenen Kindes einlagern. Kohlenmonoxid sorgt dafür, dass weniger Sauerstoff aufgenommen werden kann, das Herz schlägt meist zu schnell. Nikotin verengt die Gefäße, die Lungenentwicklung des Kindes kann beeinträchtigt sein.
Weitere mögliche Probleme und Erkrankungen können sein:
- die Babys entwickeln sich im Bauch meist nicht altersgemäß, kommen sehr klein zur Welt
- es kann häufiger zum plötzlichen Kindstod kommen
- viele Kinder leiden später an Atemwegserkrankungen oder Allergien
- die Lippen-Kiefer-Gaumenspalte tritt häufiger auf
- es kann zu Früh- oder Fehlgeburten kommen
- die Entwicklung der Kinder kann verzögert sein; Auffälligkeiten im Verhalten
Am Besten ist es also, während der Schwangerschaft komplett auf Zigaretten zu verzichten. Noch besser, schon beim Kinderwunsch auf die Glimmstengel verzichten.
Wichtig für Dich zu wissen: auch Passivrauch kann Deinem Baby schaden! Nach Möglichkeit sollte auch Dein Partner auf das Rauchen verzichten, oder zumindest nicht in Deiner Nähe rauchen. Auch hier könnt Ihr gemeinsam mehr erreichen.
Des Weiteren stehen auch Zigaretten in Verdacht, die Fruchtbarkeit zu vermindern. Viele Fakten, die gegen das Rauchen bei Kinderwunsch und Schwangerschaft sprechen.
Wichtig: Auch nach der Geburt solltest Du unbedingt drauf achten, dass Dein Kind keinem Zigarettenrauch ausgesetzt ist. Wenn Mama und Papa rauchen wollen, dann nach Möglichkeit nicht in den Wohnräumen. Und wenn Du stillst, solltest Du Deinem Kind zu Liebe weiter auf das Rauchen verzichten. Denn auch hier wird das Baby sonst mit den Giftstoffen aus der Zigarette konfrontiert.
Drogen in der Schwangerschaft
Drogen gibt es viele, leider auch viele Abhängige. Wer abhängig ist und sich ein Kind wünscht, sollte zunächst einmal seine Situation in den Griff bekommen, um dann dem Kind einen guten und gesunden Start ins Leben ermöglichen zu können.
Wer drogenabhängig ist und dennoch schwanger wird, sollte sich in jedem Fall einem Arzt anvertrauen. Dieser kann dann gezielt untersuchen und entscheiden, welcher weitere Weg für Mutter und Kind der Beste ist.
Fest steht, Drogen schaden dem ungeborenen Baby und machen den Start ins Leben alles andere als leicht. Die meisten Kinder machen nach der Geburt erst einmal einen Entzug durch. Alles andere als schön für die Kinder. Die Babys zittern, frieren, weinen, haben richtige Entzugserscheinungen. Das Ganze kann Tage, aber auch Wochen dauern.
Eventuelle Folgeschäden können natürlich auch auftreten, nicht selten sind die Kinder fürs Leben gezeichnet. Entwicklungsverzögerungen, Verhaltensauffälligkeiten, körperliche und psychische Probleme sind nur wenige der möglichen Probleme. Und natürlich sind die Kinder auch gefährdet, später selbst drogenabhängig zu werden.
Übrigens: Auch Kinder von Müttern, die während der Schwangerschaft viel Alkohol getrunken oder viele Zigaretten geraucht haben, leiden unter Umständen nach der Geburt unter Entzugserscheinungen. Ob ein schneller und vollständiger Entzug während der Schwangerschaft Sinn macht oder eher schädlich sein wird, kann und sollte nur der Arzt entscheiden.
Medikamente in der Schwangerschaft
Auch Medikamente, die Du als werdende Mutter einnimmst, nimmt auch Dein Kind zu sich. Über die Nabelschnur gelangen die Wirkstoffe auch in den Blutkreislauf des Kindes.
Während es Medikamente gibt, die dem Kind nicht schaden, gibt es aber auch solche, die Deinem Kind im Bauch nicht gut tun. Umso wichtiger, während der Schwangerschaft Medikamente mit Vorsicht einzunehmen. Am Besten immer Rücksprache mit dem Arzt halten. Dieser kann mit Rat und Tat zur Seite stehen, und eventuelle Alternativen aufzeigen.
Natürlich heilen: Viele Beschwerden lassen sich während einer Schwangerschaft meist auch gut mit Homöopathie bessern und heilen. Ein Möglichkeit, die sich für Dich und Dein Kind auszahlen kann.
Nach Möglichkeit solltest Du also auf Medikamente verzichten. Das aber ist natürlich nicht immer möglich. Einige Medikamente sind sogar wichtig, denn nur wenn es der Mutter gut geht, kann es auch dem Kind im Bauch gut gehen. Bist Du chronisch krank und musst regelmäßig Medikamente einnehmen, so kann ein Gespräch mit dem Arzt helfen und Lösungen mit sich bringen.
Nicht selten kann es auch sein, dass das Absetzen von bestimmten Medikamenten schlimmere Folgen für Mutter und Kind hätte als die weitere Einnahme. Hier muss mit dem Arzt gemeinsam individuell abgestimmt werden, was Sinn macht.
Was viele nicht wissen: Nicht nur oral eingenommene Medikamente können Deinem Baby schaden. Auch Medikamente und Wirkstoffe, die über die Haut aufgenommen werden, gehen ins Blut. Und so gelangen Sie auch zum Baby. Aus diesem Grund solltest Du auch Salben und Co. nicht ohne Rücksprache verwenden.
Ob Tabletten, Nahrungsergänzungsmittel, Globuli oder Salben - vor dem Einsatz von Arzneimitteln am besten Rücksprache mit dem Arzt halten
Unser Fazit für Dich
Als werdende Mama hast Du eine große Verantwortung. Ab jetzt bist Du fest mit Deinem Kind verbunden. Während der Schwangerschaft machen Euch Nabelschnur und Plazenta zu einer Einheit. Wichtig ist es daher, bei Alkohol, Zigaretten, Drogen und Medikamenten immer auch an Dein Kind zu denken. Denn alles was Du trinkst und zu Dir nimmst, trinkt und nimmt auch Dein Baby im Bauch zu sich. Nach Möglichkeit solltest Du also während der Schwangerschaft komplett auf Alkohol, Zigaretten und Drogen verzichten.
Es gibt Menschen, die glauben, bis zu fünf Zigaretten am Tag, oder ab und an ein Glas Wein oder Bier würden dem Kind nicht schaden. Experten aber warnen, und die möglichen Folgen sprechen für sich.
Beim Konsum von Drogen bzw. der Abhängigkeit sollte immer ein Experte zu Rate gezogen werden. Und nicht immer geht es ohne Medikamente, der behandelnde Arzt kann hier mit Rat und Tat zur Seite stehen. So tust Du alles in deiner Macht stehende, um Deinem Baby eine gesunde Entwicklung und einen guten Start ins Leben zu ermöglichen.