Wir Erwachsenen wissen, wie wichtig ausreichend Schlaf ist. Haben wir nicht gut oder zu wenig geschlafen, fühlen wir uns müde und schlapp, können weniger Leistung bringen und sind schlecht gelaunt. Verständlich, dass Eltern immer bestrebt sind, dass auch ihre Kinder genügend Schlaf bekommen. Vielleicht hast auch Du Dich schon öfters gefragt, wie viel Schlaf Dein Kind eigentlich braucht? Der nachfolgende Text soll Dir diese Frage beantworten.
Das erwartet Dich in diesem Artikel:
Schlafbedarf individuell verschieden
Jedes Kind ist einzigartig, hat seine eigenen Bedürfnisse und Gewohnheiten. Auch beim Schlafverhalten zeigen sich nicht selten große Unterschiede. Du solltest Dein Kind beobachten und individuell beurteilen, wie viel Schlaf es wirklich braucht. Nachfolgende Zahlen zur Schlafdauer sind also nur als Richtwerte zu verstehen, die Dir als Hilfestellung dienen. Mit diesen Richtwerten in Kombination mit dem individuellen Bedürfnis und Verhalten Deines Kindes kannst Du schnell feststellen, wie viel Schlaf es braucht.
Das Alter ist entscheidend
Erwachsene brauchen im Schnitt sieben Stunden Schlaf. Einige brauchen mehr, andere weniger. So muss jeder Erwachsene für sich feststellen, wie viel Schlaf er braucht. Kinder aber können dies noch nicht selbst beurteilen, erst recht nicht, wenn sie noch sehr klein sind. Umso wichtiger, dass Du weißt, wie viel Schlaf Dein Kind braucht.
Neben dem individuellen Schlafbedürfnis spielt das Alter Deines Kindes eine wichtige Rolle. Im Laufe der Jahre verändert sich das Schlafbedürfnis. Sehr kleine Babys schlafen meist Tag und Nacht und werden nur wach, wenn sie Hunger haben oder gewickelt werden müssen. Erst im Laufe der ersten Monate lernen die Kleinen, dass es einen Unterschied zwischen Tag und Nacht gibt, sie bleiben tagsüber öfter und länger wach, verlagern ihren Schlaf immer weiter in die Abend- und Nachtstunden.
Bis zum ersten Geburtstag schlafen die Kleinen meist noch bis zu zweimal am Tag, später dann reicht oft ein Tagesschlaf aus, welcher sich dann zum üblichen Mittagsschlaf entwickelt.
Bei sehr kleinen Babys solltest Du Dich unbedingt Deinem Kind anpassen. Lass es schlafen, wenn es schlafen will, und passe Deinen Rhythmus entsprechend an. Du wirst feststellen, der Rhythmus verändert sich schnell und immer wieder, so dass Du hier zunächst nicht eingreifen musst. Später dann, wenn der Kindergarten ansteht, oder sonstige Termine, kannst und musst Du natürlich beginnen, den Schlafrhythmus Deines Kindes ein wenig zu lenken. Nicht selten wissen die Kleinen schon gut, was sie brauchen und wie viel Schlaf ihnen gut tut. Achte auf Dein Kind und greife nur bedingt in den Schlafrhythmus ein.
Tabelle: Schlafbedarf eines Kindes nach Alter
Alter des Kindes | Schlafbedürfnis (Richtwert) |
---|---|
0 bis 3 Monate | 16 bis 18 Stunden |
4 bis 5 Monate | 14 bis 15 Stunden |
6 bis 12 Monate | 13 Stunden |
1 bis 4 Jahre | 12 Stunden |
5 bis 6 Jahre | 11,5 Stunden |
7 bis 9 Jahre | 11 Stunden |
10 bis 11 Jahre | 10,5 Stunden |
12 bis 13 Jahre | 10 Stunden |
14 bis 16 Jahre | 9 Stunden |
17 Jahre und älter | 7 bis 8 Stunden (wie bei Erw.) |
Tagesschlaf und Mittagsschlaf wie lange sinnvoll?
Babys und Kleinkinder machen meist noch zweimal am Tag einen Tagesschlaf, später wird meist nur noch ein Mittagsschlaf gemacht. Aber wie lange braucht ein Kind seinen Mittagsschlaf?
Experten raten dazu, die Kleinen nach Möglichkeit bis zum vierten Geburtstag mittags schlafen zu lassen. Viele Kinder aber halten von diesem Rat nur wenig, und gewöhnen sich den Mittagsschlaf meist schon rund um den zweiten Geburtstag ab.
Ob und wie lange Dein Kind seinen Mittagsschlaf braucht, hängt natürlich auch von Deinem Kind und den Umständen ab. Vielleicht braucht es noch sehr lange seine kleine Mittagspause, oder aber, es reicht ihm der Schlaf in der Nacht. Achte genau auf die Signale Deines Kindes.
- So lange Du Dein Kind hinlegst und es auch schläft, scheint es seinen Mittagsschlaf noch zu brauchen.
- Tut sich Dein Kind aber schwer mit dem Schlafen am Tag, oder leidet der Nachtschlaf unter der Mittagsruhe, kannst Du den Mittagsschlaf auch reduzieren oder langsam ganz einstellen.
Auch wie lange der Mittagsschlaf ausfallen sollte, kann pauschal nicht beantwortet werden. Es gibt Kinder, die schlafen nur eine halbe Stunde, andere hingegen zwei bis drei Stunden.
Wichtig ist, dass zwischen dem Ende des Mittagsschlafs und dem Zubettgehen am Abend wenigstens vier bis fünf Stunden liegen. Sonst kann es passieren, dass die Kleinen einfach noch nicht müde sind, nicht ins Bett wollen oder das Einschlafen zu schwer fällt.
Interessante Fakten rund ums Schlafen bei Kindern
Nicht nur in den ersten Monaten und Jahren, auch später im Teenageralter verändert sich der Schlafrhythmus. So haben Studien gezeigt, dass Teenager morgens später leistungsfähig sind, dafür aber abends länger konzentriert arbeiten und denken können.
Studien haben außerdem gezeigt, dass Kinder, die auf Dauer zu wenig schlafen, häufiger an Übergewicht leiden als Kinder, die regelmäßig ausreichend Schlaf bekommen.
Kinder, die sich am Tag zu wenig bewegen, schlafen abends zudem schlechter ein. Achte darauf, dass Dein Kind ausgelastet ist und sich immer genug bewegt, besonders natürlich an der frischen Luft. Das powert aus, macht müde, und das Einschlafen fällt leichter.