Als Mama oder Papa möchtest Du natürlich, dass es Deinem Kind an nichts fehlt, dass es glücklich und gesund aufwachsen kann. Besonders bei der Gesundheit gibt es viele Bereiche, die Eltern positiv beeinflussen können. Bei der Zahngesundheit von Babys und Kleinkindern kannst Du viel dazu beitragen, dass Dein Kind lange schöne und gesunde Milchzähne hat. Denn was gibt es Schöneres, als ein schönes Kinderlächeln?
Das erwartet Dich in diesem Artikel:
- Früh übt sich - Zahnhygiene ist kein Hexenwerk
- Fluortabletten als wichtiger Meilenstein
- Zahnpasta und Zahnbürste - die Qual der Wahl
- Baby- und Kleinkindzähne putzen - so geht's
- Wenn die Zähne kommen
- Mit den richtigen Lebensmitteln und Getränken zu einem gesunden Lächeln
- Der Besuch beim Zahnarzt
- Ein kleines Fazit
Früh übt sich - Zahnhygiene ist kein Hexenwerk
Sicherlich, die Milchzähne fallen irgendwann aus. Das aber ist noch lange kein Grund, die Pflege der Milchzähne zu vernachlässigen. Im Gegenteil, früh übt sich! Wenn Kinder früh eine richtige Zahnhygiene lernen, haben sie nicht selten später deutlich weniger Probleme. Des Weiteren sind viele Zahnexperten der Meinung, dass Karies bei Milchzähnen unter Umständen schon früh auf die nachkommenden und bleibenden Zähne übergreifen kann. Viele Gründe für Dich, bei Deinem Kind auf die richtige Zahnpflege zu achten.
Aber was ist die richtige Zahnpflege bei einem Baby oder einem Kleinkind? Keine Angst, wenn Du ein paar Tipps und Regeln beachtest, ist die richtige Zahnpflege kein Hexenwerk.
Fluortabletten als wichtiger Meilenstein
Meist rund um den 6. Lebensmonat schießt das erste Zähnchen durch. Je nach Baby kann das natürlich auch früher oder später passieren. Keine Angst, wenn Dein Baby mit einem halben Jahr noch keinen Zahn hat. Nicht selten kommt es vor, dass das erste Zähnchen deutlich länger auf sich warten lässt. Das ist gar nicht schlimm und völlig normal. Hier geht die Natur ihren Weg.
Wichtig ist, sobald der erste Zahn da ist, mit dem Zähneputzen zu beginnen. Doch schon vor dem ersten Zahn kannst Du etwas zur Zahngesundheit Deines Kindes beitragen. Die meisten Kinderärzte empfehlen ab ca. der 3. Lebenswoche die Einnahme von Fluortabletten, meist in Kombination mit Vitamin D.
Fluor ist gut für Knochen und Zähne, das Vitamin D soll vor Rachitis schützen. Die Tabletten werden dann täglich und einmal am Tag verabreicht. Dabei solltest Du die Tabletten nicht in der Flasche auflösen, sondern lieber vor dem Trinken in die Backentasche Deines Kindes legen, oder, wenn Dein Kind das schon akzeptiert, auf einem kleinen Löffel auflösen.
Meist werden die Tabletten bis zum vollendeten zweiten Lebensjahr gegeben, wobei die Empfehlungen hier von Arzt zu Arzt unterschiedlich sein können. Mit den Fluortabletten aber setzt Du in jedem Fall einen wichtigen Meilenstein für die Zahngesundheit Deines Kindes.
Zahnpasta und Zahnbürste - die Qual der Wahl
Ist dann das erste Zähnchen da, solltest Du bei Deinem Baby morgens und abends die Zähne putzen. Um Dein Kind besser daran gewöhnen zu können, kannst Du es zuerst einmal nur mit lauwarmen Wasser und ohne Zahnpasta versuchen. Mag Dein Kind die Zahnbürste zunächst nicht, so kannst Du eventuell auch auf kleine Fingerbürsten zurückgreifen. Nicht selten ist hier Geduld gefragt, denn die Kleinen müssen sich natürlich erst einmal an die neue Situation und den fremden Gegenstand im Mund gewöhnen.
Zahnpasta für Kinder
Später kann dann eine Zahnpasta verwendet werden. Werden Fluoridtabletten gegeben, so sollte die Zahnpasta ohne Fluorid sein. Grundsätzlich solltest Du auf eine kindgerechte Zahnpasta zurückgreifen, da diese von den Kleinen geschmacklich meist als angenehmer empfunden werden. Jedes Kind hat andere Vorlieben, so kann es passieren, dass Eltern einige Sorten testen müssen, um dem Kind die Zahnpasta schmackhaft machen zu können. Auch kann es hilfreich sein, zunächst nur eine kleine Menge Zahnpasta zu benutzen, um dem Kind hier ebenfalls etwas Zeit zum Gewöhnen zu lassen.
Zahnbürste für Kinder
Auch die Wahl der richtigen Zahnbürste ist entscheidend. Spezielle Kinderzahnbürsten empfehlen sich hier, weil Sie optimal zu den Anforderungen des Zähneputzens bei Babys und Kleinkindern passen:
- die Zahnbürsten sind in der Regel bunt und kindgerecht, denn das Auge putzt mit
- in der Regel haben die Zahnbürsten einen sehr kleinen Kopf, was von den Kleinen meist als angenehme empfunden wird; auch bietet der kleine Mund einfach noch nicht so viel Platz, um mit größeren Bürsten gut arbeiten zu können
- die Borsten sind sehr weich, so dass es nicht zu Verletzungen kommen kann
- der Griff eignet sich gut für Eltern und Kinderhändchen
Viele Babys und Kleinkinder brauchen etwas Zeit, um sich an das Zähneputzen zu gewöhnen. Schmeckt die Zahnpasta nicht, so solltest Du neue Sorten und Geschmäcker ausprobieren. Hat das Kind einen Würgereiz, verwende eine möglichst kleine Bürste, eventuell erst mal keine Zahnpasta oder auch eine Fingerbürste.
Jedes Kind ist einzigartig und anders, so dass Eltern oft einfach testen und ausprobieren müssen, wie das Zähneputzen mit dem eigenen Baby oder Kleinkind am Besten gelingt. Wichtig ist aber in jedem Fall, dass Du am Ball bleibst und die Zahnhygiene kontinuierlich fortsetzt, mit viel Ruhe, Liebe und Geduld.
Kleiner Zahnpastatipp: Wenn Du eine Mama oder ein Papa bist, der gerne homöopathische Mittel gibt, kannst Du hier auch auf eine Zahnpasta zurückgreifen, die homöopathieverträglich ist. Viele Anbieter bieten solche Sorten an.
Baby- und Kleinkindzähne putzen - so geht's
Das richtige Zähneputzen ist ab dem ersten Zahn wichtig. Nicht nur die richtige Zahnbürste und Zahnpasta sind dabei entscheidend.
- grundsätzlich sollten die Zähne 3 Minuten geputzt werden; bei nur einem oder wenigen Zähnen braucht es natürlich nicht so viel Zeit; je mehr Zähne desto länger gilt es zu putzen
- wichtig ist, die kleinen Zähne von allen Seiten zu putzen; Kauflächen, Vorderseite und Rückseite sollten nach Möglichkeit gesäubert werden
- die Zähne sollten immer zweimal täglich, morgens und abends, geputzt werden
- Babys und Kleinkinder können in der Regel noch nicht ausspülen; hier vielleicht einfach etwas Wasser zum nachtrinken anbieten; das Spülen erlernen die Kleinen im Laufe der Zeit
- Mundspülungen eignen sich für Babys und Kleinkinder nicht; diese können noch nicht ausspucken und würden die Spülung verschlucken, was alles andere als sinnvoll wäre; einfaches Putzen reicht vollkommen aus
- werden keine Fluoridtabletten verabreicht bzw. nicht mehr verabreicht, sollte die Zahnpasta Fluorid enthalten
Wenn die Zähne kommen
Das Zähneputzen kann mitunter eine große Herausforderung für Eltern und Kind sein. Es kann etwas dauern, bis dieses Ritual funktioniert. Aber auch das Zahnen kann Eltern und Baby auf eine harte Probe stellen. Während einige Kinder ohne Beschwerden die Zähne bekommen, leiden andere Babys sehr. Doch es gibt natürliche Mittel und Wege, wie Du Deinem Kind das Zahnen erleichtern kannst:
- viele Babys kauen und beißen gerne beim Zahnen; ein Beißring kann gut tun, auch gekühlt; ein kühler und feuchter Waschlappen zum Kauen kann ebenfalls für Linderung sorgen
- es gibt diverse Salben und Gels, die beim Zahnen auf das Zahnfleisch aufgetragen werden können; verzichten solltest Du hier auf Gels und Salben mit Schmerz- oder Betäubungsstoffen
- Schüsslersalze oder Globuli können für eine natürliche Schmerzlinderung sorgen; der Kinderarzt, ein Heilpraktiker oder die Apotheke können Dir hier Produkte individuell empfehlen
- es gibt Zäpfchen, die auf homöopathischer Basis die Unruhe nehmen und die Schmerzen lindern können
- viel viel Liebe, Zuneigung, Nähe und Geduld!
Neben viel Zuneigung, einem kühlenden Beißring oder Gels können auch Globuli oder Zäpfchen eine Alternative zur Schmerzlinderung sein
Ein Fall aus der Praxis - wenn das Zahnen zur Qual wird: Oft tut es den Kleinen weh, wenn die Zähe durchbrechen. Doch es gibt auch Kinder, die quälen sich regelrecht. Es kommt zu extremen Schmerzen, Blutungen am Zahnfleisch und sogar Entzündungen. Hier sollten Eltern immer Rücksprache mit Ihrem Kinderarzt halten. Eventuell muss in solchen Fällen dann auch ein entzündungshemmendes und schmerzlinderndes Medikament gegeben werden.
Mit den richtigen Lebensmitteln und Getränken zu einem gesunden Lächeln
Zahnärzte sind sich einig, eine regelmäßige und richtige Zahnhygiene hilft dabei, die Zähne lange gesund zu halten. Das gilt natürlich bereits ab dem ersten Zähnchen. Aber auch die Ess- und Trinkgewohnheiten können die Zahngesundheit beeinflussen. Grundsätzlich gilt bei Babys und Kleinkindern:
- möglichst wenig Süßigkeiten und süße Speisen
- möglichst Getränke mit wenig oder keinem Zucker anbieten
Essen
Viele Lebensmittel enthalten von Natur aus Zucker und Kohlenhydrate. Bei der richtigen Zahnpflege aber ist das in der Regel kein Problem. Etwas vorsichtiger aber solltest Du bei der Gabe von Süßigkeiten und Süßspeisen sein. Babys brauchen solche Lebensmittel in der Regel noch gar nicht, und auch Kleinkinder vermissen sie nicht, so lange sie diese noch nicht kennen.
Natürlich aber spricht nichts dagegen, dass ein heranwachsendes Kleinkind auch mal ein Stück Kuchen probieren oder einen kleinen Schokoriegel essen darf. Für den Alltag aber gibt es viele kleinkindgerechte Alternativen, die gut schmecken und zahnfreundlicher sind. Zum Beispiel kleine Reiswaffeln, Hirsestangen oder Vollkornbrezeln.
Trinken
Nicht nur bei den Speisen, auch bei den Getränken solltest Du auf Zucker und Kohlenhydrate achten. Denn diese greifen die Zähne an und können Karies verursachen. Grundsätzlich eignet sich neben der Milch Wasser am besten als Getränk für Dein Kleinkind. Aber auch zuckerfreie und ungesüßte Tees kannst Du bedenkenlos geben. Mag Dein Kind das nicht, kannst Du es auch mit stark verdünnten Saftschorlen ohne Zuckerzusatz versuchen.
Wissenswert: Auch Milch enthält Zucker und kann den Zähnen schaden, wenn diese nicht richtig und regelmäßig geputzt werden.
Ganz wichtig: Kinder sollten so früh wie möglich das Trinken aus Bechern oder Tassen lernen. Zuckerhaltige Getränke aus der Nuckelflasche können die Zähne noch schneller krank machen und zudem zu Fehlstellungen führen. Wasser oder zuckerfreie Getränke sind aus der Flasche so lange ok, bis das Kind seinen Becher akzeptiert hat. Ist Dein Baby noch sehr klein und willst Du ihm neben der Milch noch Tee anbieten, solltest Du auch hier unbedingt auf Produkte ohne Zucker zurückgreifen.
Großes Tabu: Dem Kind nie die Flasche alleine oder zum Dauernuckeln überlassen. Auch dem Kind nie die Flasche als Einschlafhilfe im Bett überlassen.
Der Besuch beim Zahnarzt
Auch wenn Du zu Hause alles für die Zahngesundheit Deines Kindes tust, sollte dennoch der Zahnarzt auf dem Plan stehen. Gut ist es, die Kleinen früh an den Besuch beim Zahnarzt zu gewöhnen. Wann der richtige Zeitpunkt für den ersten Besuch ist, dafür gibt es keine einheitliche Richtlinie. In der Regel wirft auch der Kinderarzt bei den U-Untersuchungen einen Blick auf die Zähne und deren Zustand. Viele Experten aber empfehlen den ersten Besuch beim Zahnarzt anzugehen, sobald die ersten 16 Zähne komplett sind - meist um den zweiten Geburtstag.
Sinn macht es, wenn Du Deinen kleinen Schatz einfach mitnimmst, wenn Du selbst zur halbjährlichen oder jährlichen Kontrolle bei Deinem Zahnarzt gehst. Bei der Terminvereinbarung solltest Du das am Besten vorab abstimmen. Meist handhabt es die Praxis dann so, dass das Kind zuschauen darf und sich auch mal auf den Stuhl setzen darf. Vielen Kindern macht es Spaß, mit Spiegel und Co. in Mamas oder Papas Mund schauen zu dürfen.
Beim Kind selbst aber wird beim ersten Besuch meist noch nicht kontrolliert. Denn das Kind soll sich erst mal an den Zahnarzt, die Helferinnen, die Praxis und die Umgebung gewöhnen. Werden Kinder zu schnell zu einer Untersuchung gezwungen, können Ängste entstehen. Und das kann für die Zukunft schlimme Folgen haben. Hier sind Ruhe und Geduld gefragt. Vielleicht möchte Dein Kind dann bei Deiner nächsten Kontrolle ein halbes Jahr später auch mal den Mund aufmachen und seine schönen Zähne zeigen.
Die meisten Zahnarztpraxen haben Personal, welches auch auf den Umgang mit Kleinkindern geschult ist. Mit viel Geduld und kindgerecht werden die Kinder hier an die Kontrollen herangeführt.
Weißt Du vorab, dass größere Behandlungen bei Dir anstehen, ist es vielleicht der falsche Termin, um Dein Kind mitzunehmen
Ein kleines Fazit
Zahnhygiene und Zahngesundheit spielen in jedem Alter eine wichtige Rolle. Auch bei Deinem Baby oder Deinem Kleinkind solltest Du stets auf die richtige Zahnhygiene, die richtige Ernährung und regelmäßige Kontrollen achten. So kannst Du viel dazu beitragen, dass Dein Kind lange ein schönes Lächeln haben wird. Der Kinderarzt und der Zahnarzt stehen Dir hier gerne mit Rat und Tat zur Seite.