Den Bauchnabel des Neugeborenen richtig pflegen

Nabelpflege beim Baby

Für Eltern, insbesondere für Mütter, ist der Nabel des Kindes ein ganz besonderes sensibler und intimer Bereich. Über Nabel und Nabelschnur waren Mutter und Kind neun Monate verbunden, hierüber wurde das Kind versorgt. Umso wichtiger, dass dieser Bereich auch nach der Geburt richtig und gut versorgt wird.

Neugeborenes mit abgeklebtem Nabel auf einer Wickelunterlage

Die Geburt - Abnabelung von der Mutter

Alle Säugetiere haben einen Bauchnabel. Über die Nabelschnur werden die Babys im Bauch mit allem versorgt, was sie zum Wachsen und Gedeihen in Mamas Bauch brauchen. So ist es auch bei uns Menschen.

Wenn Euer Kind zur Welt kommt, bleibt die Verbindung über die Nabelschnur zunächst noch bestehen. Läuft alles glatt und ist es eine natürliche Geburt, so ist es meist dem Vater überlassen, die Nabelschnur durchzuschneiden. Das Kind wird sozusagen von der Mutter abgenabelt. Schmerzhaft ist das weder für Mutter noch für Kind, denn hier sind keine Nerven enthalten, die Schmerzen verursachen könnten.

Die Nabelschnur wird relativ nah an Babys Bauchnabel durchtrennt. Durch eine kleine Klemme wird verhindert, dass es hier zu Nachblutungen kommt.

Säugling mit Nabelschnur
Der Nabel wird vor dem Durchtrennen abgeklemmt

Ab jetzt ist es wichtig, den Nabel des Kindes richtig zu versorgen und zu pflegen. In den ersten Tagen, im Krankenhaus, wird das meist noch mit von den Schwestern und Pflegern übernommen. Hier könnt Ihr Euch bereits viele nützliche Tipps und Hilfestellungen abholen, um dann zu Hause genau zu wissen, worauf es bei der Nabelpflege ankommt. Auch Eure Hebamme wird Euch hierbei unterstützen und Euch immer gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Die richtige Nabelpflege des Neugeborenen

Nach dem Abklemmen der Nabelschnur dauert es 5-10 Tage, bis der Nabelstummel abfällt. In dieser Zeit ist es wichtig, dass der Nabel gut versorgt wird.

Für Eltern nicht immer ganz leicht, ist das Kind ansonsten gesund und munter, wirkt der Bereich rund um den Nabel für die Eltern meist besonders empfindlich und sensibel, einfach verletzlich. Umso schwerer tun sich viele Eltern mit der Nabelpflege, haben Angst, hier etwas falsch zu machen oder dem Kind gar weh zu tun. Hier aber müsst Ihr keine Angst haben. Schmerzen empfindet Euer Kind am Nabel nicht, lediglich kann es sein, dass die Nabelpflege als unangenehm empfunden wird.

Hygiene ist bei der Nabelpflege das A und O. Der Bereich des Nabels ist sensibel und noch offen, so dass Ihr unbedingt darauf achten solltet, dass dieser Bereich nicht verschmutzt wird. Der Kontakt mir Urin und Stuhl sollte unbedingt vermieden werden, und auch der Kontakt mit Händen sollte so gering wie möglich gehalten werden. In jedem Fall solltet Ihr Euch unbedingt immer vorab die Hände waschen.

Pflege des Nabels beim Baby
Der Bereich rund um den Nabelstumpf sollte bis zum Abfallen regelmäßig desinfiziert werden

Was es bei der Nabelpflege zu beachten gibt:

  • Ganz wichtig: der Nabel sollte immer trocken gehalten werden
  • Möglichst wenig Kontakt mit den Händen
  • Zum Pflegen und Reinigen sterile Lappen, Wattestäbchen oder gut waschbare Tücher verwenden
  • Gereinigt werden kann der Bereich mit abgekochtem Wasser, einer 0,9-prozentigen Kochsalzlösung oder auch mit Muttermilch
  • Der Bereich um den Nabel kann zunächst noch nässen, das ist in der Regel nicht schlimm, einfach regelmäßig das Wundsekret sanft abwischen
  • Wenn Ihr den Rand der Windel umschlagt, verhindert Ihr ein Reiben auf dem Nabel
  • Bei der Nabelpflege gibt es die offene und die geschlossene Variante; Eure Hebamme wird Euch beide Varianten aufzeigen und Ihr entscheidet, ob Ihr den Bereich des Nabels immer mit einer sterilen Kompresse abdecken wollt oder die offene Variante bevorzugt
  • Calendula wird aus der Ringelblume gewonnen und kann auch bei der Nabelpflege eingesetzt werden, es wirkt entzündungshemmend und heilend
Säugling wird gebadet
Erst wenn der Nabel abgefallen und vollständig verheilt ist, sollte gebadet werden

Den Nabel trocken halten und auf das Baden verzichten

Natürlich, viele frisch gebackene Eltern freuen sich auf das erste Bad des kleinen Schatzes. Dennoch solltet Ihr mit dem ersten Bad warten, bis der Nabel abgefallen ist. Ein möglichst trockener Nabel entzündet sich weniger schnell und fällt meist auch schneller ab. Danach könnt Ihr das erste Bad dann umso mehr genießen.

Wenn der Nabel abfällt

Nach rund einer Woche fällt der Nabelrest meist ab. Auch jetzt kann es sein, dass der Nabel noch etwas Wundsekret absondert. Pflegt und reinigt den Nabelbereich am besten weiterhin mit Wasser, Kochsalzlösung, Muttermilch oder Calendula.

In der Regel verheilt der Nabel gut und nach wenigen Tagen braucht der Nabel außer dem normalen Waschen keine besondere Pflege mehr. Wichtig ist immer, den Nabel so gut wie möglich trocken zu halten. Der Nabel aber ist und bleibt eine ganz besonders sensible Stelle. Nach dem Waschen oder Baden leicht spreizen, so könnt Ihr den Nabel gut trocknen und so die Ansammlung von Keimen verhindern.

Viele Eltern heben den Nabelrest als Erinnerung auf. Ein ganz besonderes Stück, eine kleiner Teil einer ganz besonderen Verbindung zwischen Mutter und Kind.

Mögliche Komplikationen rund um den Nabel

Auch wenn viele Eltern viel Respekt und sogar Angst davor haben, die Nabelpflege ist in der Regel nicht schwer und problemlos. Dennoch kann es auch hier zu kleineren Komplikationen kommen. Bei Unsicherheiten solltet Ihr immer Eure Hebamme befragen oder auch den Kinderarzt zu Rate ziehen.

Unbedingt abklären lassen sollte man:

  • Rötungen des Hautbereichs um den Nabel herum
  • Unangenehme und seltsame Gerüche in dieser Region
  • Stärkere Blutungen und Eiterbildungen; Wundnässen ist aber meist normal
  • Vorwölbungen
  • Wucherungen
  • Fieber ohne ersichtlichen Grund

Nabelgranulom

Manchmal kann es zu Komplikationen wie einem Nabelbruch oder einem Nabelgranulom kommen. Umgangssprachlich wird das Granulom auch als wildes Fleisch bezeichnet. Hierbei handelt es sich um kleinere Wucherungen im Nabelbereich des Kindes. Nicht selten kann die Hebamme dies mit natürlichen Mitteln und Homöopathie heilen.

Bleibt das ohne Erfolg, so kann der Arzt das Gewebe mit einem Silbernitratstift verätzen und das Nabelgranulom gehört schnell der Vergangenheit an. Was zunächst vielleicht unschön und beängstigend ausgesehen hat, ist in der Regel also relativ harmlos und kann gut behandelt werden.

Nabelbruch

Eine weitere mögliche Komplikation, der Nabelbruch. Bei Babys ist es so, dass das Muskelgewebe rund um den Bauchnabel noch nicht zusammengewachsen ist. So kann es passieren, dass Bindegewebe durch eine Lücke austritt, eine Auswölbung entsteht. Der Arzt wird hier dann einen Nabelbruch diagnostizieren.

Auch diese Diagnose ist meist kein Grund zur Sorge. In vielen Fällen verheilt der Nabelbruch von alleine, sollte aber regelmäßig von einem Arzt untersucht werden. In seltenen Fällen kann eine OP erforderlich sein, um den Bruch zu beseitigen.

Bildnachweise

  • Newborn baby, 3 days old © len44ik - www.fotolia.de
  • newborn child © Torsten Lorenz - www.fotolia.de
  • Close up cleaning umbilical cord of 4 days after newborn with alcohol © singkham - www.fotolia.de
  • Bath the baby © nyul - www.fotolia.de

Autor:

Baby-Vornamen-Redaktion - Artikel zuletzt überarbeitet am

Auch interessant